Industriekultur und Konsumgeschichte Krefelds 1918 – 1933
Der Film „Moderne Zeiten“ verdeutlicht wie kein anderer den Spannungsreichtum der 1920er Jahre: Tempo, Rasanz und Rationalisierung in der Industrie, neue Moden, innovative Werbeformen, Musikstile wie Jazz und Charleston, Kintopp, Stilikonen in Art Déco und Bauhaus. In der Forschung ist der Konsum der „Goldenen Zwanziger“ dagegen als wenig fortschrittlich und innovativ gekennzeichnet worden. Die Fortschritte, die in Literatur, Film und Werbung prägnant und plakativ dargestellt wurden, seien nur Talmigold gewesen – ohne jeden (gesellschaftlichen) Wert. Diesen Befund soll das Projekt im Sinne eines Perspektivwechsels auf die Chancen der niederrheinischen Regionalökonomie von 1918 bis 1933 hinterfragen. Dazu werden die international bedeutenden Großunternehmen Krefelds erforscht, v. a. deren Innovationen und wirtschaftliche Entwicklung in Besetzung, Aufschwung und Krisen der Weimarer Zeit. Innovative Case Studies fokussieren nicht nur Veränderungen in Produktion und Absatz, sondern auch neue Konsumangebote und ihre lokale Wirkung. Das Projekt dient der nachhaltigen Erforschung der Industriekultur und Konsumgeschichte im Krefeld der Zwischenkriegszeit. Es bietet eine transdisziplinär angelegte quellen- und faktengesättigte Basis für verschiedene Ausstellungsprojekte und Forschungsverbünde in Krefeld und dem Rheinland.
Stadtarchiv Krefeld, Öffnungszeiten unter www.krefeld.de/de/stadtarchiv/41-stadtarchiv
Laufzeit LVR-Projekt: 2018 – 2020 (geplant)
Bild 1: Casino der belgischen Besatzung in Krefeld. Foto © Stadtarchiv Krefeld
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